“Wissenschaft in Ketten” – Ein Gedicht

Von Julia Partheymüller

Wissenschaft in Ketten

Oh, Wissenschaft – du hehre
Für dich zu arbeiten ist uns eine Ehre
Doch auch wir müssen überleben
Sonst kann es keine Wissenschaft geben

Jungen Menschen zur Erkenntnis gereichen
Das wollen wir erreichen
Doch nach Kettenvertrag um Vertrag
Folgt nicht die Entristung, sondern der letzte Arbeitstag

Neues Wissen erschaffen, um zu verbessern der Menschheit Leben
Was kann es Wichtigeres geben?
Wir arbeiten deshalb tags, nachts und am Wochenende
Die Selbstausbeutung kennt kein Ende

Auf einer Mission im Namen der Aufklärung nach Kant
ziehen wir von Land zu Land
Auf der Strecke bleibt das Familienleben
Leider kann es nicht beides geben

Doch was ist für unsere Opfer der Dank?
Die Entlassung, eine Budgetkürzung und willkürlicher Zwang
Gefangen zwischen Ideal und Wirklichkeit
So geht es nicht mehr weiter auf lange Zeit

Daher liebe Wissenschafter*innen
lasst uns innehalten und uns besinnen
Wir müssen kämpfen und Reformen einfordern
Heute noch, besser als morgen

Eine bessere Universität ist möglich
Wir müssen handeln, der Zustand ist unerträglich
In diesem Glauben sind wir geeint
Die Studierenden und Profesor*innen stehen mit uns Seit’ an Seit’

Also lasst uns das Problem klar definieren
Lasst uns marschieren und protestieren
Lasst uns gemeinsam die Wissenschaft retten
Entledigen wir sie auf ewig ihrer Ketten!