Wir waren während des Sommers nicht untätig, im Gegenteil: Im Rahmen unseres Engagements im Netzwerk Unterbau Wissenschaften (NUWiss) waren einige Aktivist:innen von Unterbau Uni Wien an einer Reihe von Gesprächen mit den Wissenschaftssprecher:innen aller Parlamentsparteien beteiligt.
Ziel war es dabei, einerseits Problembewusstsein für die verfahrene und ausgesprochen unbefriedigende Situation an den Universitäten heute zu schaffen und den Politiker:innen andererseits mögliche Reformideen zu präsentieren. Diese wurden im Vorfeld von NUWiss – gemeinsam mit vielen anderen Organisationen – erarbeitet und im Papier 9 statt 109 – Neun Vorschläge für eine gute Uni zusammengefasst.
Insgesamt herrschte in den Gesprächen ein produktives Klima, und die Sprecher:innen der Parteien zeigten sich prinzipiell interessiert an unseren Vorstellungen zur Reform des Universitätssystems. Ob es sich dabei nur um Lippenbekenntnisse handelte oder tatsächlich konkrete Reformschritte folgen, wird sich freilich erst zeigen.
Ein erstes unmittelbares Resultat aus den Gesprächen war ein von der SPÖ eingebrachter Entschließungsantrag, der auf die unerträgliche Tatsache hinweist, dass Elternkarenzzeiten bisher vielerorts (jedenfalls an der Uni Wien und TU Wien) nicht von der Berechnung der lebenslangen Befristungsdauer ausgenommen werden. Ein Umstand, der sich indirekt als diskriminierend gegenüber Frauen erweist. Weiters wurde in dem Antrag auf die Gesetzeslücke hingewiesen, dass drittmittelfinanzierte Studienassistent:innen nicht von der Berechnung ausgenommen werden, globalbudgetfinanzierte jedoch schon. Der Entschließungsantrag wurde mit dem Hinweis auf bereits laufende Gespräche zur Novellierung der UG-Novelle vertragt.
Näheres dazu siehe https://www.parlament.gv.at/aktuelles/pk/jahr_2023/pk0997 (Absatz 3)